Neue Publikation zum Down-Syndrom
In Kooperation mit Wissenschaftlerinnen der Universität zu Köln haben
Dr. Eva Wimmer und Dr. Isabel Neitzel eine Längsschnittstudie zum
Down-Syndrom in der Zeitschrift _Frontiers in Psychology _(Research
Topic:_ „_Speech, Language, and Literacy Development in Individuals
with Down Syndrome") veröffentlicht. Die Studie liefert
Längsschnittdaten zur Entwicklung der rezeptiven und expressiven
Grammatik bei Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom und untersucht
die Rolle nonverbaler kognitiver Fähigkeiten und des verbalen
Kurzzeitgedächtnisses für die Grammatikentwicklung. Die Ergebnisse
deuten u.a. auf eine Verlangsamung des rezeptiven Grammatikerwerbs
hin, die vor dem Teenageralter beginnt. Im Hinblick auf die
sprachproduktiven Fähigkeiten scheint der Erwerb der
Subjekt-Verb-Kongruenz eine Schlüsselfunktion für die weitere
grammatische Entwicklung (hier: komplexe Sätze) zu haben. Die Studie
liefert keine Hinweise darauf, dass nonverbale kognitive Fähigkeiten
oder verbale Kurzzeitgedächtnisleistungen die rezeptive oder
expressive Sprachentwicklung bestimmen. Klinische Implikationen für
die Sprachtherapie werden diskutiert.
Hier geht es zum Artikel:
Witecy, B., Wimmer, E., Neitzel, I. & Penke, M. (2023).
Morphosyntactic development in German-speaking individuals with Down
syndrome--longitudinal data. _Frontiers in Psychology_, _14_, Artikel
1118659. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2023.1118659