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Fakultät Rehabilitationswissenschaften

Gesten und Sprachentwicklung

Gesten und Sprachentwicklung: Die prädiktive Rolle der präverbalen Gestenkommunikation für die Entwicklung von Sprache und präschulischen Kompetenzen: Eine Längsschnittuntersuchung unter besonderer Berücksichtigung von Sprachentwicklungsverzögerung und Mehrsprachigkeit, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

  1. Die prädiktive Rolle deklarativer Gesten für die Sprachentwicklung: Experimentelle Längsschnittstudie mit Kindern zwischen 12 und 30 Monaten (12/12-03/16)
  2. Die prädiktive Rolle der präverbalen Gestenkommunikation für die Entwicklung von Sprache und präschulischen Kompetenzen: Eine Längsschnittuntersuchung unter besonderer Berücksichtigung von Sprachentwicklungsverzögerung und Mehrsprachigkeit (04/16-03/18)
  3. Die prädiktive Rolle der präverbalen Gestenkommunikation für die Entwicklung von komplexeren, sprachlichen Leistungen und anderen schulischen Kompetenzen: Eine Längsschnittuntersuchung mit Kindern um 9 Jahren (11/19-05/21)
© Deutsche Forschungsgemeinschaft​/​dfg.de

Prof. Dr. Ulf Liszkowski (Universität Hamburg)

Prof. Dr. Katharina J. Rohlfing (Universität Paderborn)

Lisa Grundhöfer

Angela Grimminger, M.Sc. (Universität Paderborn)

Ziel des Teilprojektes ist die eingehende Untersuchung deiktischer Gesten als Vorläuferfähigkeit der Sprachentwicklung. Mit einer interdisziplinären Sicht auf das frühe Kommunikationsverhalten werden dabei Fragestellungen zu typisch entwickelten Kindern und zu sprachlichen Risikokindern verfolgt. Es wird angestrebt:

  1. den Einfluss der Familiarisierung mit der Kommunikationssituation auf die gestische und lautsprachliche Kommunikationsentwicklung der Kinder zu untersuchen.
  2. Weiter soll die Rolle der gestischen Kommunikation als Prädiktor für den späteren Spracherwerb und mögliche Spracherwerbsprobleme sowie
  3. Auslöser des Verhaltens der Bezugspersonen untersucht werden.

Monolingual deutsch aufwachsende Kinder werden rekrutiert und längsschnittlich zwischen 12 und 30 Monaten untersucht. Bei der Elizitierung der gestischen Kommunikation kommen maßgeblich Methoden zur Anwendung, die sich in bisherigen Studien als erfolgversprechend erwiesen haben.

Ziel des Fortsetzungsprojektes ist es, die bereits identifizierten Befunde zur Prädiktivität natürlicher Gesten von 12 Monate alten Kindern für ihre sprachliche Entwicklung weiter zu untersuchen. Hierfür werden die bereits rekrutierten Kinder bis zum Alter von 6 Jahren in ihrer Entwicklung beobachtet und analysiert. Erfasst werden sprachliche (rezeptive und produktive), gestisch-kommunikative und allgemeine kognitive Kompetenzen. Die Stichprobe umfasst Kinder mit und ohne Sprachentwicklungsverzögerungen sowie mehrsprachige Kinder, sodass ein Vergleich zwischen verschiedenen Subgruppen möglich wird, der Aussagen über Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen sowie die frühe Identifikation von sprachlichen Auffälligkeiten erlaubt.

Die Fortsetzung fokussiert nun auf komplexere, sprachliche Leistungen und den Zusammenhang dieser Kompetenzen zur „Theory of Mind“. Ziel des Fortsetzungsprojektes ist es, die bereits identifizierten Befunde zur Prädiktivität natürlicher Gesten von 12 Monate alten Kindern für ihre spätere komplexere sprachliche Entwicklung weiter zu untersuchen. Hierfür werden die bereits rekrutierten Kinder bis zum Alter von 9 Jahren in ihrer Entwicklung beobachtet und analysiert. Erfasst werden sprachliche (rezeptive, produktive, und bildhafte Sprache), gestisch-kommunikative, narrative, sowohl allgemeine kognitive als auch metakognitive und pragmatische Kompetenzen. Es werden auch kurze Tests zur Erfassung der relevanten mathematischen, Lese- und Sehfähigkeiten durchgeführt.

Gesten, Pointing, Kommunikationsentwicklung, Sprachentwicklung, Sprachverzögerung, Theory of Mind, Perspektivannahme, Bildhafte Sprache, Narrative Fähigkeiten

© Carina Lüke​/​TU Dortmund
  • Lüke, C., Grimminger, A., Rohlfing, K. J., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2017). In infants’ hands: Identification of preverbal infants at risk for primary language delay. Child Development, 88, 484-492.
  • Rohlfing, K. J., Grimminger, A. & Lüke, C. (2017). An interactive view on the development of deictic pointing in infancy. Frontiers in Psychology, 8: 1319.
  • Lüke, C., Ritterfeld, U., Grimminger, A., Liszkowski, U., & Rohlfing, K. J. (2017). Development of pointing gestures in children with typical and delayed language acquisition. Journal of Speech, Language, and Hearing Research, 60, 3185-3197.
  • Grimminger, A., Lüke, C., Ritterfeld, U., Liszkowski, U. & Rohlfing, K.J. (2016). Effekte von Objekt-Familiarisierung auf die frühe gestische Kommunikation: Individuelle Unterschiede in Hinblick auf den späteren Wortschatz. Frühe Bildung, 5, 91-98.
  • Lüke, C., Ritterfeld, U., Grimminger, A., Rohlfing, K. J. & Liszkowski, U. (2016, November). Elterliches Antwortverhalten auf kindliche Gesten als Erklärung für Sprachentwicklungsverzögerungen? Vortrag auf der 9. Interdisziplinären Tagung über Sprachentwicklungsstörungen (ISES IX), Heidelberg.
  • Lüke, C. & Ritterfeld, U. (2016, November). Inklusion durch Prävention – Identifikation von Kindern mit einem erhöhten Risiko für eine Sprachentwicklungsverzögerung anhand ihrer gestischen Kommunikation mit 12 Monaten. Herbsttagung des Arbeitskreises Empirische Sonderpädagogische Forschung (AESF), Dortmund.
  • Lüke, C., Ritterfeld, U., Liszkowski, U., Grimminger, A. & Rohlfing, K. J. (2016, September). Motiv oder Handform – welcher Aspekt gestischer Kommunikation ist prädiktiv für die Sprachentwicklung? Vortrag auf dem 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Leipzig.
  • Lüke, C., Liszkowski, U., Rohlfing, K. J., Grimminger, A. & Ritterfeld, U. (2016, August). Infants' pointing: Identification of children at risk for primary language delay at 12 months. Vortrag auf dem 30th World Congress of the International Association of Logopedics and Phoniatrics (IALP), Dublin, Ireland.
  • Lüke, C. (2016, Juni). Vergleich des sprachlichen und gestischen Inputs von Kindern mit und ohne Sprachentwicklungsverzögerung. Vortrag auf der 31. Arbeitstagung der Fachgruppe Psychologie der Kommunikation und ihrer Störungen, Rauischholzhausen.
  • Lüke, C. (2015, Mai). Identifikation von Risikokindern für eine Sprachentwicklungsverzögerung im Alter von 12 Monaten anhand der gestischen Kommunikationsentwicklung. Vortrag auf der 30. Arbeitstagung der Fachgruppe Psychologie der Kommunikation und ihrer Störungen, Rauischholzhausen.
  • Lüke, C. (2016, April). Bedeutung präverbaler Gesten für die Sprachentwicklung. Geladener Vortrag auf dem Frühjahrstreffen des Arbeitskreises Kinder und Jugendliche der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) e.V., Wels, Österreich.
  • Lüke, C., Grimminger, A., Rohlfing, K.J., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (angenommen). In infant’s hands: Preverbal identification of children at risk for language delay. Child Development.
  • Grimminger, A., Lüke, C., Ritterfeld, U., Liszkowski, U. & Rohlfing, K.J. (in Druck). Wie hilft das frühe gestische Verhalten dem Spracherwerb? Frühe Bildung.
  • Lüke, C. Ritterfeld, U., Grimminger, A., Rohlfing, K. J. & Liszkowski, U. (2015, Juli). Development of pointing gestures in children with and without primary language delay. Posterpräsentation auf dem Child Language Symposium 2015, Warwick, Großbritannien.
  • Grimminger, A., Lüke, C., Ritterfeld, U., Liszkowski, U. & Rohlfing, K. J. (2015, Juli). Handshape versus handedness of pointing and language development. Posterpräsentation auf dem Gesture in Language Development Workshop, Warwick, Großbritannien
  • Lüke, C. (2015). Gestische Kommunikation als Vorläufer von Sprache. Frankfurt: Peter Lang.
  • Lüke, C. Ritterfeld, U., Grimminger, A., Rohlfing, K. J. & Liszkowski, U. (2015, Juli). Development of pointing gestures in children with and without primary language delay. Posterpräsentation auf dem Child Language Symposium 2015, Warwick, Großbritannien.
  • Grimminger, A., Lüke, C., Ritterfeld, U., Liszkowski, U. & Rohlfing, K. J. (2015, Juli). Handshape versus handedness of pointing and language development. Posterpräsentation auf dem Gesture in Language Development Workshop, Warwick, Großbritannien.
  • Rohlfing, K. J., Grimminger, A., Lüke, C., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2014, September). Familiarity with situation frees children´s cognitive resources. Jagiellonian University, Kraków, Polen.
  • Lüke, C., Grimminger, A., Rohlfing, K. J., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2014, Juli). Can children at risk for language delay be identified by analyzing their deictic gesture usage at infant age? Posterpräsentation auf der International Conference on Infant Studies (ICIS), Berlin.
  • Grimminger, A., Rohlfing, K. J., Lüke, C., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2014, Juli). Do declarative gestures reflect a general motivation for communication? Vortrag auf dem 13th International Congress for the Study of Child Language (IASCL), Amsterdam, Niederlande
  • Lüke, C., Grimminger, A., RohlfingK. J., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2014, Juni). Predictive value of index-finger pointing for language delay. Posterpräsentation auf dem 35th Symposium on Research in Child Language Disorders, Madison, Wisconsin, USA.
  • Lüke, C., Grimminger, A., Rohlfing, K. J., Liszkowski, U. & Ritterfeld, U. (2013, Juni). Are different types of infant pointing gestures at 12 months related to their verbal skills? Posterpräsentation auf dem Child Language Seminar 2013, Manchester, Großbritannien.